Die Perleberger Rathausgalerie zeigt: „Meisterhaft!“

Perleberg, den 22. 06. 2016

Fachzeichnungen eines Tischlermeisters

 

Bevor ein Handwerker sein Handwerk meisterhaft ausführen kann, ist Lernen, Übung und Geschick von Nöten. Ein junger Mensch macht sich als Handwerker auf einen langen Ausbildungsweg bis zum Meisterstatus. Eindrucksvolle Übungsblätter mit Fachzeichnungen sind jetzt zum Kulturlandthema Handwerk im Perleberger Rathaus ausgestellt. Sie stammen aus dem Nachlass von Paul Schwartz. Er absolvierte 1928/29 die Technische Fachschule in Blankenburg/Harz, um Tischlermeister zu werden.

 

Paul Schwartz kam am 9.3.1905 in Perleberg auf die Welt. Nach der Schulzeit, die damals für die meisten Kinder im 14. Lebensjahr endete, trat er entsprechend der Tradition seiner Familie in den existenzsicheren Handwerkerstand ein. Lehre, Gesellenzeit und Meisterschule sollten für ihn ähnlich verlaufen, wie die der Vorfahren. Dazu war eine solide Ausbildung unerlässlich, was an den meisterhaften Fachzeichnungen des angehenden Tischlermeisters Paul Schwartz aus den Jahren 1928/29 ersichtlich wird. Am 16.5.1929 legte er erfolgreich in Blankenburg die Meisterprüfung ab. Mit seinem Vater, Tischlermeister August Schwartz, baute er in seiner Heimatstadt Perleberg in den 1930er Jahren eine größere Bau- und Möbeltischlerei in der Wittenberger Straße 59 auf und arbeitete dort mit 5 Gesellen und 4 Lehrlingen. Seine Lebenszeit vollendete sich am 25.7.1969 in Perleberg.

 

Die Ausstellung zeigt bis zum 9.09.2016 Zeichnungen mit Fensterkonstruktionen, Haustüren, Küchen- und Zimmereinrichtungen, Möbelverzierungen, Ladeneinrichtungen, Treppenkonstruktionen.

 

Am Sonntag, 26.6.2016 wird um 10 Uhr auf dem Perleberger Großen Markt in der Nähe des Rathausbrunnens die stadtindividuelle Ausstellung „HandArbeit! Handwerk im Zwiespalt der Zeiten" feierlich von der Bürgermeisterin Annett Jura eröffnet. Bilder und Texte auf sechs Ausstellungselementen vermitteln Aspekte einer jahrhundertelangen Stadtbild und Gemeinwesen prägenden Tradition im historischen Stadtkern.

 


Text: Martina Hennies | Kulturförderung und -pflege, Tourismus | 03876/781-404

 

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