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Perleberg und Bad Wilsnack stellen sich Studenten der Medizinischen Hochschule vor

14. 05. 2025

Fünf Studenten der Medizinischen Hochschule Brandenburg „Theodor Fontane“ (MHB) sind am Sonnabend in die Prignitz gekommen, wollen sich im Rahmen der MHB-Mobil-Tour 2025 in Perleberg und Bad Wilsnack umsehen, mit Ärzten ins Gespräch kommen. Für die jungen Männer und Frauen zwischen 19 und 28 Jahren ist es die Möglichkeit, sich einen Einblick über das Arztsein im ländlichen Raum zu verschaffen, für die beiden Kommunen für sich zu werben.

 

Bürgermeister Axel Schmidt begrüßt gemeinsam mit seiner Bad Wilsnacker Amtskollegin Martina Richter und Carolin Schulz vom Landkreis Prignitz die Studenten. Im Rathaussaal gibt es ein erstes Kennenlernen. Perlebergs Bürgermeister stellt dabei auch die Rolandstadt vor. Er berichtet darüber, dass in der medizinischen Versorgung der demografische Wandel seine Spuren immer mehr hinterlässt. So könnten in der Region sofort zehn fehlende Hausarztstellen besetzt werden. Nachwuchs zur Übernahme von Praxen werde dringend gesucht. An die Studenten gewandt macht er diesen Mut, später einmal, wenn die Zeit der Entscheidung zur beruflichen Tätigkeit gekommen ist, den Schritt in den ländlichen Raum zu wagen. „In seinem Leben muss man einfach mal etwas versuchen!“ Perleberg und Bad Wilsnack wollen sich als mögliche Optionen vorstellen. Die Rolandstadt macht dies gegenwärtig auch, bringt zur Stärkung der medizinischen Versorgung ein Medizinisches Versorgungszentrum an den Start.

 

Prof. Günter Fleischer, der ehemalige Vorsitzende des MHB-Fördervereins, hatte auch diese achte und letzte Tour in den ländlichen Raum organisiert. „Die jungen Leute lernen die Tätigkeit in den Kliniken sehr gut kennen, aber sie wissen nichts über mögliche Alternativen in einer Landarztpraxis“, begründet er seine Motivation. Und so fordert er die Studenten auf nicht nur genau hinzusehen und zuzuhören, sondern auch Fragen zu stellen.

 

Die Studenten kommen aus Berlin, Potsdam, Königs Wusterhausen und Augsburg. Sie kennen das Leben in den Städten, wollen sich nun einmal mehr mit dem Leben und dem medizinischen Alltag in Landarztpraxen befassen. Und so beginnen sie ihre Praxisbesuche.

 

Gastgeberin Nummer eins ist Diplommedizinerin Sonja Gericke. Die Allgemeinmedizinerin steht vor der Aufgabe ihrer allgemeinmedizinischen Praxis in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses. Sie wird jetzt die Stadt beim Aufbau des Medizinischen Versorgungszentrums unterstützen und als Ärztin begleiten. Nach dem Medizinstudium in der DDR war sie zunächst niedergelassene Ärztin. Mit der Wende kam auch für sie das Aus, musste sich die Hals-Nasen-Ohrenärztin niederlassen, eine eigene Praxis eröffnen. Dies tat sie als Allgemeinmedizinerin in Berlin-Marzahn. Doch als hier die Einwohnerzahlen massiv zurückgingen, ergriff sie die Chance aufs Land zu gehen, übernahm eine Praxis in Perlberg. 

 

Für die Rolandstadt habe sie sich entschieden, „weil Perleberg schon vor 20 Jahren ein Flair hatte“. Sonja Gericke erzählt über das Für und Wider einer eigenen Praxis, schimpft auf Gesetzlichkeiten und Bestimmungen, die das Arztsein nicht immer leicht machen. Dennoch sagt sie schließlich zu den künftigen Nachwuchsmedizinern: „Halten Sie durch. Es lohnt sich. Es ist ein Traumjob!“

 

Nach dem Mittagessen geht es in die Kinderarztpraxis von Dr. Karl Rüdiger Wiebelitz. Auch er berichtet über seinen Werdegang, über seine Weiterbildungen und Qualifizierungen, die er immer wieder gemacht habe. Doch der Arzt belässt es nicht bei der Theorie, er bringt auch ein praktisches Beispiel. So erleben die Studenten live eine Ultraschalluntersuchung. Am konkreten Beispiel erleben die Teilnehmer, wie bei dieser Untersuchung die Diagnose gestellt wird.

 

Der dritte Praxisbesuch steht am Sonntag in Bad Wilsnack auf dem Tour-Programm. Hier steht Allgemeinmedizinerin Dr. Katrin Buch Rede und Antwort. Sie berichtet, dass auch sie zunächst im Krankenhaus gearbeitet habe, bevor sie das Angebot bekam, in Glöwen eine Praxis zu eröffnen. Später  zog sie mit der Praxis nach Bad Wilsnack und betrieb noch einige Jahre die Praxis in Glöwen. Viele Fragen werden ihr gestellt. Besonders wollen die jungen Leute wissen, was sie lieber gemacht habe, die Arbeit im Krankenhaus oder in einer Praxis. „Nach dem Studium ins Krankenhaus zu gehen war wirklich toll, ich hatte hier tolle Kollegen“, sagt sie. Hier konnte sie wichtige Erfahrungen sammeln. Doch dann nutzte sie das Angebot, eine Praxis zu übernehmen. „Als niedergelassene Ärztin habe ich viele Freiheiten. Deshalb war der Weg, den ich gegangen bin, sehr gut.“ Sie sei gerne Landärztin, schwärmt vom herzlichen Miteinander.

 

In beiden Städten gibt es noch ein Kulturprogramm, lernen die Gäste die Städte kennen. In Perleberg besuchen sie das Stadt- und Regionalmuseum, bekommen eine Stadtführung. Bad Wilsnack zeigt seine Sehenswürdigkeiten und die schöne Umgebung bei einer Radtour.

 

Am Ende zeigen sich beide Seiten mit der MHB-Mobil-Tour zufrieden. Die Studenten haben alternative Möglichkeiten zur Arbeit in einem Klinikum kennengelernt, können sich durchaus vorstellen nach ihrem Studium im ländlichen Raum zu arbeiten.

 

Und die beiden Bürgermeister haben sich notiert, was von den Städten erwartet wird. „Denn wenn wir hier arbeiten, wollen wir auch hier leben“, sagen sie. Martina Richter und Axel Schmidt sind sich einig: „Auch wenn die großen kulturellen Einrichtungen eher in Berlin und Hamburg zu finden sind“, haben wir gute Voraussetzungen, die das Leben in der Region lebenswert machen.

 

Bild zur Meldung: Foto: Rolandstadt Perleberg/René Hill | Diplommedizinerin Sonja Gericke und Bürgermeister Axel Schmidt begrüßen die Studenten vor der Praxis.

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